BUND Gütesiegel: Energie sparendes Krankenhaus

Projektbezeichnung: BUND Gütesiegel: Energie sparendes Krankenhaus
Firma/ Institution: BUND Berlin e.V.
Kategorie: Kategorie C
Jahr: 2017
Bezirk: Tempelhof-Schöneberg

Krankenhäuser gehören zu den energieintensiven Energieverbrauchern im Sektor Handel, Gewerbe und Dienstleistung und haben gleichzeitig ein hohes Einsparpotenzial beim Strom- und Wärmebedarf.

Um dieses Potenzial im 24-Stundenbetrieb der Kliniken zu nutzen, hat der Landesverband Berlin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) das Projekt BUND-Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“ ins Leben gerufen. Die Auszeichnung geht an Kliniken mit besonders hohem Engagement beim Klimaschutz.

Bei dem Öko-Prädikat werden Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien wie auch die Nutzung erneuerbarer Energien berücksichtigt. In Berlin sind Krankenhäuser außerordentlich motiviert dabei und schlagen den Weg zu einem ökologischeren Betrieb ein. Doch schon allein das Gütesiegel erstmals zu erhalten, wie es Anfang des Jahres dem St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof gelungen ist, stellt eine Herausforderung bei knappen öffentlichen Kassen und hohen BUND-Kriterien dar. Die Einrichtung hat bereits 2009 mit einem umfassenden Konzept auf das Thema Energieeffizienz gesetzt. Doch bis es soweit war, vergingen einige Jahre. Schließlich konnte das Tempelhofer Krankenhaus sich einreihen zu den nun insgesamt elf Berliner Kliniken, die jemals das Klimaschutz-Prädikat erhalten haben.

Die Auszeichnung gilt für fünf Jahre und kann nur verlängert werden, wenn eine Einrichtung ihre klimarelevanten Kohlendioxid-Emissionen (CO₂) weiter gesenkt hat. Dies ist ein ambitioniertes Ziel, denn je weiter die Energieeffizienz bereits fortgeführt wurde, umso diffiziler ist es, bemerkenswerte Erfolge zu wiederholen. Doch der BUND hat ein Netzwerk aus Fachleuten gegründet und die Berliner Kliniken dort eingebunden. Die Akteure sind sehr motiviert, weiter zu machen, wenn das eigene Haus erst einmal ausgezeichnet ist. So haben im Bezirk Steglitz/Zehlendorf das Evangelische Krankenhaus Hubertus und das Krankenhaus Waldfriede ebenso wie im Bezirk Mitte die Evangelische Elisabeth Klinik und im Nachbarbezirk das St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee schon zwei Verlängerungen erhalten. Aber auch das kommunale Vivantes Klinikum reiht sich mit dem Standort Neukölln in die Prädikat-Kliniken ein. Es hat nach der Erstauszeichnung im Jahr 2009 eine Verlängerung des Labels erhalten, nachdem viele Maßnahmen mit wenig Geld umgesetzt wurden. Das Haus ist wie viele andere nach der Erstauszeichnung beim Feintuning angekommen und das bezieht sich nicht nur auf den sparsamen Umgang mit Energie. Der BUND unterstützt auch hier, das ökologische Konzept auf den schonenden Umgang weiterer Ressourcen wie Wasser, Lebensmittel, Medizinprodukte und Baumaterialien auszuweiten.

Um jedoch erst einmal eine Bewertung des Strom- und Wärmeverbrauchs zu ermöglichen, hat der BUND Kriterien festgelegt, die sich auf globale Einsparziele wie dem des Kyoto-Protokolls beziehen. Eine Anforderung ist es, innerhalb von fünf Jahren den Strom- und Wärmeverbrauch um 25 Prozent CO₂ zu senken. Eine andere fordert ein Energiecontrolling. Das hilft den Einrichtungen letztlich auch, Rechtssicherheit zu schaffen, denn ab einer bestimmten Beschäftigtenzahl sind Krankenhäuser seit 2015 zum Energieaudit bzw. Energiemanagement verpflichtet.

Das BUND-Projekt ist in seiner Form einmalig, weil es Krankenhäuser bei der ökologischen und ökonomischen Aufgabe integriert, umfangreich Klimaschutz zu realisieren. Durch die Unterstützung des Umweltverbands, diese Kliniken als Vorbild in der Öffentlichkeit dazustellen, wird die Gruppe der Akteure größer und der Erfahrungsaustausch wächst. Diese guten Beispiele lassen sich dann auch auf den privaten Bereich von Beschäftigten und Patienten sowie deren Angehörige übertragen.

Im BUND-Projekt wurde die Berliner Luft um 25.000 Tonnen CO₂ pro Jahr gegenüber dem Jahr 2001 entlastet. Damit zeigt es sehr deutlich in Richtung einer klimaneutralen Stadt.

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Ansprechpartner

Annegret Dickhoff (Telefon: 030-78790021)

BUND Berlin e.V.
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