Energiezentrale Gebauer Höfe

Die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG Berlin) hat über Ihre Tochtergesellschaft, die GSG Energiemanagement, im Rahmen der Modernisierung der Liegenschaft Gebauer Höfe und des Zubaus zweier Gebäude auch die Energieversorgung des gesamten Areals neu strukturiert und die Versorgung mit Klimakälte ergänzt.

Bei den Gebauer Höfen handelt es sich um einen Industriekomplex in der Franklinstraße 9-15, 10587 Berlin. Große Teile der Gebauer Höfe wurden bereits Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Das Areal unterliegt in seiner Gesamtheit dem Denkmalschutz.

Die Wärmeversorgung der bestehenden Gebäude erfolgte bisher in sieben ineffizienten, dezentralen Heizzentralen sowie über deren Verteilungssysteme, teilweise noch auf Basis von Heizöl. Im Rahmen einer gesamtheitlichen und zukunftsorientierten Analyse hat sich die Errichtung eines von Neu- und Altbauten gemeinsam genutzten Energiekonzepts, ökonomisch als auch ökologisch als optimale Variante herausgestellt und wurde umgesetzt. Das neue Energiekonzept besteht aus einer Blockheizkraftwerkanlage (BHKW), einem Heizkessel, zwei Absorptionskälteanlagen, einer Kompressionskälteanlage und einem effizienten Verteilnetz.

Die Deckung des Heizwärmebedarfs erfolgt in der Grundlast über eine hocheffiziente BHKW - Anlage, die auch dezentral Strom erzeugt. Die Spitzenlast wird über einen entsprechend dimensionierten Warmwasserkessel abgedeckt.

Außerhalb der Heizperiode wird die Kältelast der Gebäude durch die Nutzung des Abwärmeprodukts der BHKW-Anlage über zwei Absorptionskältemaschinen (AKM) abgedeckt. Durch diese Kombination wird eine Erhöhung der BHKW-Laufzeit auch außerhalb der Heizperiode erreicht. Darüber hinaus anfallende Kältelast wird durch eine Kompressionskältemaschine bedient. Durch diesen intelligenten Mix wird ein ganzheitlicher Ansatz gewährleistet.

Die Verteilung der Wärme und Kälte erfolgt über ein umschaltbares Wärme- und Kältenetz, welches die Gebäude im Sommer kühlt, sowie im Winter beheizt. Weiterhin befinden sich in Hausanschlussstationen auf Primär- und Sekundärseiten eine bedarfsorientierte Heizungssteuerung, die eine kontinuierliche Betriebsoptimierung des kompletten Energiekonzepts ermöglicht.

Alle diese Bestandteile, Anlagen sowie Komponente dieses Energiekonzeptes werden über Regelungstechnik gesteuert.

Mit dem Einsatz dieses hocheffizienten Energiekonzeptes wird ein Primärenergiefaktor von 0,34 erreicht, welcher im Vergleich zu dem Primärenergiefaktor des alten Energiekonzepts (1,26) eine 76%ige Reduzierung aufweist.

Weiterhin wird der jährliche CO2-Ausstoß um 73 % reduziert. Die durch dieses Energiekonzept eingesparte CO2-Menge beträgt 592 Tonnen im Jahr und entspricht 47.360 neu gepflanzten Buchen.

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