Haus 2019: Ersatzneubau des Umweltbundesamtes

Preisträger in der Kategorie C

Projektbezeichnung: Haus 2019: Ersatzneubau des Umweltbundesamtes
Firma/ Institution: Umweltbundesamt
Kategorie: Kategorie C
Jahr: 2010
Bezirk: Tempelhof-Schöneberg

Das Umweltbundesamt benötigt an seinem Standort in Berlin-Marienfelde einen Ersatzbau für insgesamt 31 Arbeitsplätze, die derzeit teilweise in Containern mit erheblichen funktionalen und energetischen Defiziten untergebracht, teilweise zusätzlich am Standort einzurichten sind. Weitere Defizite im Bereich der laborunterstützenden Infrastruktur (Umkleiden, Duschen) sind zu beheben.

Um diesen Bedarf zu decken, soll ein zukunftsfähiges Gebäude – ein sogenanntes Haus 2019 - als ökologisch optimiertes Nullenergiehaus in Holzbauweise realisiert werden, das die Anforderungen eines EU-Richtlinien-Entwurfs zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die ab 2019 errichtet werden, erfüllen soll. Der Energiebedarf des Gebäudes im Betrieb soll vollständig vor Ort durch nachhaltig regenerative Energieerzeugung in der Bilanz eines Jahres gedeckt werden.

Bei dem Projekt sollen die architektonische Idee und deren Umsetzung einem ganzheitlichen Ansatz entsprechen. Nachhaltige Bauweise, effizienter Ressourceneinsatz und ästhetische Gestaltung sollen mit überzeugenden, funktionalen Qualitäten verbunden werden. Das Bauwerk soll in das bauliche Umfeld eingebunden werden, gleichzeitig aber neue räumliche Qualitäten schaffen. Aus Gründen des Ressourcenschutzes und um eine möglichst kurze Bauzeit zu ermöglichen, wird das Gebäude als Holzhaus in Tafelbauweise und dadurch mit einem hohen Anteil an regenerativen Baustoffen realisiert.

Auf der Basis des im Dezember 2009 eingeführten Bewertungssystems für Bundesbauten des BMVBS sollen die Kriterien des nachhaltigen Bauens bei Planung, Ausführung und Betrieb angewandt, der gesamte Prozess einer Zertifizierung unterzogen werden. Systematisch werden Investitionskosten und Nutzungskosten im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung als Grundlage von Entscheidungen herangezogen; besonders im Blick sind dabei strategische Bauteile.

Um den Standard eines Null-Energie-Hauses zu erreichen, müssen systematisch alle Möglichkeiten genutzt werden, den Primärenergiebedarf – insbesondere den Kühl- und den Strombedarf – auf ein Minimum zu reduzieren. Als erster Schritt sind deshalb die Bedarfsanforderungen kritisch geprüft und der Energiebedarf für deren Realisierung durch sinnvolle Verzahnung verschiedener Funktionen miteinander minimiert worden. Die Wahl einer kompakten Gebäudeform und die räumliche Zuordnung der verschiedenen Raumfunktionen tragen diesem Minimierungsgebot Rechnung.

Die Räume wurden so angeordnet, dass die natürlichen Randbedingungen die jeweiligen Funktionen optimal unterstützen; Fenstergrößen wurden beschränkt, Sonnen- und Blendschutz vorgesehen, im Übrigen die Tageslichtnutzung optimiert. Auf Basis einer dynamischen Simulation wurde räumlich und anlagentechnisch differenziert der Energiebedarf ermittelt. Das Ergebnis stellt die Grundlage für eine bedarfsgerechte und energieeffiziente Gebäudetechnik dar. Das darauf aufsetzende Energieversorgungskonzept sieht zukunftsweisende Lösungen für die Bereiche Wärmeversorgung, Kälteversorgung, Belüftung, Beleuchtung und Stromversorgung vor. Wesentliche Pfeiler dieses Konzepts sind Photovoltaik, Erdwärme und die freie Kühlung.

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Ansprechpartner

Dr. Burkhard Huckestein (Telefon: 0340-21032035)

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