Zillecampus, erhalten, ergänzen, verbessern

Projektbezeichnung: Zillecampus, erhalten, ergänzen, verbessern
Firma/ Institution: Partner und Partner Architekten (Günter und Finkbeiner G. v. A. mbH)
Kategorie: Kategorie B
Jahr: 2023
Bezirk: Charlottenburg-Wilmersdorf

Der "Zillecampus" umfasst die Revitalisierung eines Bestandsgebäudes mit einer Dachaufstockung und der Ergänzung dreier Neubauten.

Entstehen wird ein Büro-Campus, das innovative Arbeitsplätze auf rund 12 000m² bietet. Dafür wird die Baulücke an der Zillestraße geschlossen. Der Hauptriegel von 1961 – quer zur Straße in einer Art Innenhof gelegen – wird erhalten und um ein zusätzliches Geschoss ergänzt. Zwei neue Riegel, verbunden durch ein Atrium, ergänzen den Bestand und verdichten den Ort.

Höchste Priorität hat dabei die Weiternutzung bestehender Gebäudeteile und Materialien. Was nicht in situ erhalten werden kann, soll im besten Falle im Gebäude an anderer Stelle genutzt oder über die Baumaterialienplattform Concular wiederverwendet werden– dadurch messbare Einsparung von Ressourcen, Abfall und CO2, nachgewiesen durch Ökobilanz und Madaster Circularity Index.

Wo neue Materialien zum Einsatz kommen, werden sie soweit irgend möglich, nach dem Prinzip des Kreislaufgerechten Bauens ausgewählt. So werden die Neubauten als konsequente Holzbauten ausgeführt, auch die Kerne und aussteifenden Wände sind hier in reiner Holzbauweise geplant.

Die Energieversorgung setzt konsequent auf erneuerbare Quellen: Insgesamt 70 Geothermiesonden, die bis zu 99 Meter tief reichen, versorgen das Gebäude mit Wärme im Winter und Kühle im Sommer. Damit handelt es sich um das zweitgrößte Geothermiefeld Berlins. Gemeinsam mit der PV-Anlage sorgt dies dafür, dass das Gebäude weitestgehend energieautark betrieben werden kann.

Die Planung berücksichtigt durch ein Mobilitätskonzept sekundäre Klimaeffekte, dessen zentrale Maßnahme eine komfortabel zu benutzende Fahrradgarage mit Umkleiden und Duschen sein wird.

In Summe gilt das Gebäude als klimapositiv, auch weil es von den Architektinnen und Architekten vorrangig als Materialbank verstanden wird: Holzbauteile sowie zum Beispiel Bodenaufbauten können durch kreislaufgerechter Konstruktion nahezu zerstörungsfrei wieder entfernt werden und in der Folge an anderer Stelle ein weiteres Mal zum Einsatz kommen. Viele Materialien bleiben bei einem Umbau in ihrem Wert erhalten – das wirkt sich positiv auf die Klimabilanz des Gebäudes aus. Zu den verbauten Materialien wird in Kooperation mit der Madaster ein detaillierter Katalog erstellt. Damit vermeidet man zudem den üblichen Ablauf, wonach ein Umbau direkt die thermische Verwertung der hölzernen Bauteile zur Folge hätte.

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Ansprechpartner

Jörg Finkbeiner (Telefon: 030.6003167-0)

Partner und Partner Architekten
Renderings von HH Vision und Partner und Partner Architekten