Die Klimaschutz-Datenbank

Mit vielen renommierten Projekten hat sich unser Preis „KlimaSchutzPartner des Jahres“ als eine der traditionsreichsten Auszeichnung für innovativen Klimaschutz in Berlin etabliert. Überzeugen Sie sich selbst. In unserer Projektdatenbank können Sie sich über alle eingereichten Projekte informieren. Unsere Karte zeigt Ihnen auf einen Blick, wo konkrete Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Wie bei jedem Wettbewerb können aber nicht alle Teilnehmer gewinnen. Oft liefern sich die Bewerbungen jedoch ein Kopf an Kopf Rennen. Denn sie zeichnen sich durch einen hohen Grad an Innovation und Vielfältigkeit aus. Die Preisträger sind sofort durch die stärker markierten Projekte zu erkennen.  

 

Energetische Sanierung: innovativ UND sozialverträglich

Preisträger in der Kategorie A

Projektbezeichnung
Energetische Sanierung: innovativ UND sozialverträglich
Firma/ Institution
Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG
Kategorie
A
Jahr
2015
Bezirk
Steglitz-Zehlendorf
Energetische Sanierung: innovativ UND sozialverträglich
eZeit Ingenieure
Der eTank ist ein nach unten offener Erdwärmespeicher

Energetische Sanierung in Lichterfelde Süd: innovativ UND sozialverträglich!

Die Wohnungsbaugenossenschaft „Märkische Scholle“ saniert seit Beginn 2014 841 Wohnungen mit 47.000 m² Wohnfläche, verteilt auf 116 Hausaufgänge, aus den 30er- und 60er-Jahren entlang des Ostpreußendamms, kurz vor der Stadt- und Landesgrenze zu Teltow.

Seit ihrem Bau wurden die Wohnungen noch nicht umfassend saniert, was sich in überdurchschnittlich hohen Instandhaltungskosten und einem sehr hohen Heizwärmeverbrauch zeigte. Ziele der Sanierung waren und sind der Erhalt der Bausubstanz, die Bestandssanierung und -aufwertung, die Nutzung regenerativer Energien und die energetische Aufwertung sowie die Schaffung altersgerechter und familiengerechter Wohnungen.

In Zuge der Sanierung werden Fassaden und Kellerdecken gedämmt, thermische Solaranlagen, Pufferspeicher, Photovoltaikanlagen, Abluftwärmepumpen, solare Langzeitwärmespeicher, Energiezentralen, Hauswasserstationen und Lüftungsanlagen installiert.

Vor diesem Hintergrund zog die Genossenschaft das Berliner Ingenieurbüro eZeit Ingenieure GmbH hinzu. Gemeinsam mit der Märkischen Scholle erarbeitete das Team aus Architekten und Ingenieuren ein ganzheitliches Energie- und Umsetzungskonzept für die Sanierung der Wohnanlage. Die Energie für die Gebäude stammt zukünftig primär aus Solaranlagen und aus der Wärmerückgewinnung aus der Abluft, zum Beispiel aus Duschen, aus Abwärme von Geräten, Bewohnern und Beleuchtung, aber auch aus passiver Sonneneinstrahlung, die den Wohnraum durch die Fenster und das Gemäuer erwärmt.

Im Mittelpunkt des Konzepts stehen der eTank Erdwärmespeicher, der auch als geothermische Quelle genutzt wird, sowie ein Dynamischer Energiemanager, der Energie, wenn sie nicht umgehend benötigt wird, im Boden neben dem Haus zwischengespeichert und von dort bei Bedarf wieder als Wärme in die Gebäude zurückgeleitet wird.

Der Vorteil für die Mieter: Der Großteil ihrer Energiekosten wird in Zukunft wegfallen. Durch die fast vollständige Unabhängigkeit von Strom- und Energielieferungen sind die Mitglieder zudem kaum mehr von steigenden Energiepreisen betroffen. Dank des Energiekonzepts wird die neue Warmmiete der bisherigen Warmmiete nahezu entsprechen. Hinzu kommt, dass die Märkische Scholle nur einen geringen Teil der gesetzlich möglichen Modernisierungsumlage an ihre Mitglieder weitergibt. Hintergrund dieses sozialverträglichen Ansatzes ist das autarke regenerative Energiekonzept in den Gebäuden.

Finanzierungsmittel, die zum Einsatz kommen sind: Eigenmittel, Kfw-Kredite inkl. Tilgungszuschuss, Kapitalmarkdarlehen, BAFA Förderung (Zuschuss), effiziente Wärmepumpen (Bonusförderung), Thermische Solaranlagen (Innovationsförderung), KEBAB-Mittel Wärmedämmung Ferner besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Sanierungsvorhaben in Lichterfelde Süd als Leuchtturmprojekt seitens des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird – eine Unterschrift unter den laufenden Antrag wird kurzfristig erwartet.

Zusätzlich zur Bestandssanierung wird neuer Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversieglung geschaffen. Neben dem Neubau von Häusern, die alte, aus Sanierungssicht unwirtschaftliche Gebäude ersetzen, werden die Dachgeschosse der 30er-Jahre-Gebäude ausgebaut, in denen familienfreundlich große und barrierefreie Wohnungen entstehen. Aktuell wurde zudem mit dem Bau zweier Verdichtungsneubauten mit insgesamt 34 barrierearmen Wohnungen zwischen ca. 43 und 114 Quadratmetern begonnen.

Zur sozialverträglichen Sanierung gehören auch eine Kommunikationsstrategie und ein umfassendes Umzugsmanagement. Alle Mieter wurden rechtzeitig ein Jahr vor Baubeginn informiert, ein Sanierungsbeirat unter Mitgliederbeteiligung gegründet, Sanierungsrundbriefe zum aktuellen Sanierungsstand versandt, ein Sanierungsbüro für alle Fragen rund um die Sanierung eingerichtet, Umsetzwohnungen angeboten und Umzüge organisiert.

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